Dienstag, 26. März 2024

Frankreich bereitet eine Katastrophe vor, ...

 ... indem es als erstes Land der Welt die Abtreibung in der Verfassung verankert

von John Horvat II – 8. März 2024

Manche Ereignisse prägen die Geschichte durch die Heftigkeit ihrer Leidenschaft und die Intensität ihres Hasses. Ihre Aktivisten nutzen alle Kunstgriffe und Symboliken, um der Öffentlichkeit die Tatsache einzuprägen, dass ein großer Verrat begangen wurde, der zu einem Tag geführt hat, der in Schande weiterleben wird.

Der 4. März war ein solcher Tag. Die Welt sah mit Entsetzen zu, wie die französischen Gesetzgeber einen Gesetzentwurf verabschiedeten, der die Abtreibung in der französischen Verfassung verankerte – das erste Land der Welt, das sie ausdrücklich zum obersten Gesetz des Landes machte.

Wenn ich über das Ereignis nachdenke, kommen mir drei Überlegungen in den Sinn.

Ein Akt, der einen Eindruck hinterlassen soll

Die erste Überlegung ist, dass die Regierung alles tun wollte, um dies zu einem historischen Akt zu machen. Es war keine gewöhnliche Abstimmung, sondern eine dramatische Absichtserklärung.

Um den 925 Abgeordneten und Senatoren gerecht zu werden, berief die Regierung eine gemeinsame Sondersitzung des Parlaments im Schloss von Versailles ein. Die Maßnahme wurde bereits in beiden gesetzgebenden Kammern mit überwältigender Mehrheit angenommen. An diesem prestigeträchtigen Ort fand eine gemeinsame Sitzung statt, da eine Dreifünftelmehrheit aller Gesetzgeber allen Verfassungsänderungen zustimmen muss.

Die Republikanische Garde bildete in vollem Ornat und mit gezückten Säbeln eine Ehrengarde (wo nur Schande herrschte) und trommelte feierlich die erste Präsidentin der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, ein, die in völligem Schweigen eintrat.

Nach Reden, in denen die Bedeutung des Themas betont wurde, wurde abgestimmt. Gegen 19 Uhr gab der Präsidentin der Versammlung das Ergebnis bekannt: „780 Ja-Stimmen, 72 Nein-Stimmen.“ Die Abgeordneten applaudierten der Abstimmung mit wilden und anhaltenden Standing Ovations, die an rauhe Szenen der Französischen Revolution erinnerten.

Darüber hinaus wurde die Abstimmung live auf allen französischen Nachrichtensendern übertragen, während sich Hunderte vor einer riesigen Leinwand im Pariser Trocadéro gegenüber dem Eiffelturm versammelten. So sorgten Szenen einer jubelnden Menschenmenge dafür, dass das Straßentheater den Eindruck der Unterstützung „des Volkes“ vermittelte.

Die französischen Gesetzgeber wussten, was sie taten, und stellten alle zeremoniellen Insignien zur Verfügung, um die Bedeutung dieses schweren Vergehens hervorzuheben. Sie waren sich auch bewusst, dass Frankreich über die einzigartige Fähigkeit verfügt, symbolische Veranstaltungen abzuhalten, und dass es daher weltweiten Einfluss genießt.

Mathilde Panot, Parlamentsabgeordnete der linksextremen Partei France Unbowed, war sich dieser Auswirkungen bewusst, als sie den Änderungsantrag vorschlug. Sie sagte der Kammer, dass der Schritt „ein Versprechen … für alle Frauen sei, die überall auf der Welt [für Abtreibung] kämpfen“.

Eine Akt, der Gott beleidigte

Die wichtigste Überlegung ist, dass diese erste Verankerung der Abtreibung in einer nationalen Verfassung eine Beleidigung Gottes darstellt. Was diese Tat noch tragischer machte, war, dass es Frankreich war.

Frankreich ist die erstgeborene Tochter der Kirche. Seit Jahrhunderten schenkt sie der Kirche Heilige, Kreuzfahrer, katholische Könige und Staatsmänner. Frankreich liegt im Herzen der Christenheit und ist das Modell einer christlichen Zivilisation.

Somit war die Verankerung der Abtreibung mehr als ein Gesetzgebungsakt. Es war eine monumentale Ablehnung des Gesetzes Gottes, eine Leugnung der christlichen Vergangenheit Frankreichs und die Feier und Verherrlichung eines moralischen Übels. Dieser historische Bruch wird die Nation schwer belasten.

Die Verfassungsänderung ist eine Sünde, die Folgen haben wird. Sünde ist nicht nur etwas Persönliches. Nationen können gemeinsam sündigen, wenn sie Dinge akzeptieren, die gegen Gottes Gesetz verstoßen.

Tatsächlich lehrt der heilige Augustinus, dass Nationen, da sie per se in der Ewigkeit nicht existieren (nur Individuen), hier auf der Erde für ihre kollektiven guten oder bösen Taten belohnt oder bestraft werden. Diejenigen, die Nationen leiten, die Frieden für ihre Völker wollen, sollten sie zur Tugend und weg von der Sünde führen.

Der Lohn der kollektiven Sünde

Tatsächlich hat das säkulare Frankreich den Glauben schon lange offiziell aufgegeben. Heute ist sie in Unglück und Gewalt verstrickt, die ihre Einheit zerstört haben. Das Land verfügt über die größte Anzahl an „No-Go-Zonen“ in Europa, mit rund 751 ausgewiesenen Zones Urbaines Sensibles („städtische Problemzonen“), in denen muslimische Jugendbanden und radikale Imame regieren und die Polizei es nicht wagt, für Recht und Ordnung zu sorgen. Darüber hinaus kommt es in Frankreich täglich zu mehr als 120 Messerstichen. Hinzu kommen die ungebremste Einwanderungskrise, Kriminalität und Bürgerkriege. All diese Dinge zerstören Frankreich und stellen eine Strafe für die Nation dar, weil sie von ihrer tugendhaften Vergangenheit abgewichen ist.

Dieser jüngste dramatische Akt der Missachtung des Gesetzes Gottes kann die Sache nur noch schlimmer machen.

Ein absichtlicher Angriff

Die letzte Überlegung betrifft die Frage, inwiefern dieser Schritt, die Abtreibung in der französischen Verfassung zu verankern, zielgerichtet und bewusst war.

Es geschah jedoch scheinbar ohne Absicht.

Viele Beobachter stellen zu Recht fest, dass die dramatische Maßnahme aus Sicht des bestehenden Abtreibungsrechts nicht nötig war. Frankreich stellte bereits einen der sichersten und schützendsten Schutzschirme Europas für die Abschlachtung ungeborener Kinder zur Verfügung.

Tragischerweise befürworten weit über achtzig Prozent der Bevölkerung die Abtreibung. Alle im Parlament vertretenen großen politischen Parteien Frankreichs unterstützen die Abtreibung, darunter auch Marine Le Pens „rechtsextreme“ Rassemblement National und andere fälschlicherweise benannte Konservative. Madame Le Pen, die für die Verfassungsänderung stimmte, schien dem Thema wenig Bedeutung beizumessen, indem sie meinte: „Es besteht keine Notwendigkeit, dies zu einem historischen Tag zu machen.“

Trotz dieser massiven Unterstützung drehte sich die Debatte um die Abtreibungsnovelle um die Drohungen derjenigen, die die Tötung ungeborener Kinder in Europa verbieten würden.

Die Pro-Life-Bewegung in Europa wächst. Selbst in Frankreich marschieren jedes Jahr Zehntausende für das Leben. Die Linke erkennt, wie sich die Verteidigung des Ungeborenen ausbreiten kann. Die Redner in Versailles sprachen aus einer Position der Schwäche und Unsicherheit. Sie verspürten das Bedürfnis, denjenigen, die gegen die Abtreibung kämpfen, das schwierigste rechtliche Hindernis in den Weg zu legen, das man sich vorstellen kann.

Wie die Geschichte jedoch gezeigt hat, können solche rechtlichen Hürden allen Widrigkeiten zum Trotz aufgehoben werden, selbst nachdem Abtreibungen jahrzehntelang als „gesetzeskonform“ gelten. Ängstliche französische Liberale hatten das Gefühl, dass sie etwas unternehmen müssten.

Die beschämende Änderung vom 4. März richtete sich nicht nur gegen Frankreich, sondern insbesondere gegen die Vereinigten Staaten. Tatsächlich gaben die Befürworter des Verfassungszusatzes offen zu, dass Amerikas Aufhebung des Urteils Roe v. Wade der Grund für ihr Vorgehen war.

Amerikanische Lebensschützer wagten es, den revolutionären Mythos in Frage zu stellen, dass Abtreibungen unumkehrbar seien. Die Dobbs-Entscheidung erschütterte die kalten und grausamen Herzen von Feministinnen und Liberalen überall auf der Welt. Sie glauben, dass, wenn die Abtreibung in Amerika abgeschafft werden könnte, die Abtreibung weltweit gefährdet sei. Die französische Verfassungsänderung war ihre teuflische Antwort.

Bildnachweis: © OceanProd – stock.adobe.com

 

 

Aus dem Englischen in https://www.tfp.org/france-invites-disaster-by-becoming-the-worlds-first-country-to-enshrine-abortion-into-constitution/?PKG=TFPE3278

„Frankreich bereitet eine Katastrophe vor, indem es als erstes Land der Welt die Abtreibung in der Verfassung verankert“ erschien erstmals auf Deutsch  www.r-gr.blogspot.com

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Montag, 25. März 2024

Papst Franziskus wünscht sich, die Hölle wäre leer

von Luiz Sérgio Solimeo


„Erinnere dich an dein letztes Ende, und du wirst niemals sündigen.“ Dieser gute Rat aus der Heiligen Schrift (Sir 7,36) ist heute angesichts des Verlusts der Liebe Gottes und des Sündenbewusstseins besonders relevant.

Leider ist eine Ursache für diesen Verlust auch darin zu sehen, dass die Gläubigen von der Kanzel kaum noch etwas vom letzten Ende hören. Die kirchliche Lehre nennt dieses Ende die vier letzten Dinge – Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Besonders unerwähnt bleibt die Vorstellung von der Hölle. Dadurch geht auch die Gottesfurcht verloren. Das Buch der Sprüche lehrt jedoch: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Weisheit“ (9,10).

Das Thema Hölle tauchte kürzlich nach dem Skandal auf, der um das päpstliche Dokument Fiducia Supplicans ausgelöst wurde, das die Segnung ehebrecherischer und homosexueller Beziehungen ermöglicht. Viele waren schockiert, als Papst Franziskus – der zuvor den verräterischen und selbstmörderischen Judas(1) als Beispiel für die Barmherzigkeit Gottes dargestellt hatte – andeutete, dass die Hölle nicht existierte oder dass sie leer sei.

„Ich denke gerne daran, dass die Hölle leer ist“

Papst Franziskus äußerte sich am 14. Januar in einem langen Interview (über 50 Minuten) in der beliebten Fernsehsendung „Che Tempo Che Fa“ („Wie ist das Wetter“) des italienischen Senders Nove über die Hölle. Irgendwann wurde „Papst Franziskus gefragt, wie er sich die Hölle vorstelle, wenn er wirklich glaube, dass Gott jedem vergibt, der darum bittet.“ Der argentinische Papst begann seine Antwort in einem etwas zweifelhaften Ton: „Das kann man sich kaum vorstellen.“ Er fährt fort: „Was ich sagen würde, ist kein Glaubensdogma, sondern mein persönlicher Gedanke: Ich denke gern, dass die Hölle leer ist; Ich hoffe, dass es so ist.“(2)

Zu sagen, dass man „hofft“, dass die Hölle leer ist, ist praktisch dasselbe wie ihre Existenz zu leugnen, denn es hätte keinen Sinn, wenn Gott einen Ort der Qual erschaffen würde, um reuelose Sünder zu bestrafen, und ihn dann für immer „leer“ zu lassen. Er hätte etwas Sinnloses getan, was absurd ist. Wenn Gott etwas Nutzloses tun würde, wäre er weder weise noch die Weisheit selbst.

Ebenso bedeutet die „Hoffnung“, dass die Hölle leer ist, die Hoffnung, dass ein reueloser Sünder, der Gott beleidigt, ungestraft davonkommt. Es widerspricht der Gerechtigkeit Gottes. So wie Gott die Guten, die Seinem Gesetz folgen, mit dem Himmel belohnt, bestraft Er die reuelosen Bösen, die als Seine Feinde sterben, mit der Hölle.

Sowohl im Alten als auch im Neuen Testament ist die Heilige Schrift voll von Hinweisen auf die Hölle, in die reuelose Sünder kommen, und auf die Tatsache, dass sie ewig ist.(3) Das Lehramt der Kirche sowie die Päpste und Konzilien lehrten stets die Existenz der Hölle als ewige Strafe.(4)

Unser Herr lehrte, dass die Hölle existiert

Andererseits lehrte unser Herr klar und eindeutig die Existenz der Hölle als ewige Strafe. Zu behaupten, es sei schwierig, sich die Existenz der Hölle vorzustellen, bedeutet zumindest, Zweifel an der Wahrheit des Glaubens zu wecken.

Die biblischen Hinweise sind überwältigend.

„Geh weg von mir, du Verfluchter, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bereitet wurde.“ (Mt 25,41)

„So wird es ein am Ende der Welt. Der Menschensohn wird seine Engel aussenden, und sie werden zusammenholen aus seinem Reiche ‚all die Ärgernisse und alle, die das Böse tun (Soph 1,3), und sie hineinwerfen in den Feuerofen; dort wird Heulen sein und Zähneknirschen.“ (Mt 13,41-42)

„… es ist besser für dich, einäugig einzugehen in das Reich Gottes, als mit zwei Augen hinabgeworfen zu werden in die Hölle, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht erlischt.“ (Mk 9,46-47).

Mehrfache Leugnung der Existenz der Hölle

Dies ist nicht das erste Mal, dass Papst Franziskus die von der Kirche gelehrte Realität der Hölle leugnet. Sein enger Freund und Vertrauter, der atheistische Journalist Eugenio Scalfari, schrieb 2015 in seiner Zeitung La Repubblica, dass er in einem persönlichen Gespräch mit dem Papst dieser die Existenz der Hölle und die Unsterblichkeit der Seele geleugnet habe.(5) Der Vatikan veröffentlichte eine Stellungnahme, in der erklärt wurde, dass die in dem Artikel wiedergegebenen Worte nicht wörtlich zu nehmen seien, dementierte jedoch nicht, dass der Journalist Papst Franziskus getroffen hatte oder dass Papst Franziskus gesagt hatte, was Scalfari behauptete. Noch bedeutsamer ist, dass die Gespräche zwischen dem Papst und dem Journalisten trotz anderer Aussagen des Papstes, die dem ersteren zugeschrieben wurden, fortgesetzt wurden, was zu weiteren Skandalen führte.

Am 29. März 2018 schrieb Scalfari erneut in seiner Zeitung, Papst Franziskus habe in fast derselben Sprache wiederholt, was er Jahre zuvor über die Hölle gesagt hatte. Auf die Frage des Journalisten, wo die Bösen bestraft würden, antwortete Papst Franziskus:

„Sie werden nicht bestraft, diejenigen, die Buße tun, erlangen die Vergebung Gottes und treten in die Reihe der Seelen ein, die ihn betrachten, aber diejenigen, die keine Buße tun und denen deshalb nicht vergeben werden kann, verschwinden. Es gibt keine Hölle; es gibt das Verschwinden sündiger Seelen.“(6)

Diese Aussage löste einen neuen Skandal aus, weil Papst Franziskus zwei Wahrheiten des Glaubens leugnete: die Existenz der Hölle und die Unsterblichkeit der Seele.(7) Die Theorie, dass es keine Hölle gibt und dass die Seelen der Bösen zerstört werden, stammt aus dem Gnostizismus und einigen Zweige des Protestantismus.(8)

Trotz des allgemeinen Schocks und der beharrlichen Anfragen von Journalisten brauchte der Pressedienst des Vatikans neun Stunden, um eine Pressemitteilung herauszugeben, in der er die gleiche Ausrede wiederholte, die bei ähnlichen Gelegenheiten vorgebracht wurde: Scalfari habe seine Gespräche mit Papst Franziskus nicht aufgezeichnet, und die Worte, die er dem Papst zuschrieb, seien nicht wörtlich gewesen.(9) Dennoch gingen die Gespräche von Papst Franziskus mit Scalfari weiter, ebenso wie seine Behauptungen …

Am 7. März 2018 veröffentlichte die Zeitung Italia Oggi einen Kommentar mit dem Titel „Non è la prima volta che il Papa afferma che l'inferno non c'è“ [„Es ist nicht das erste Mal, dass der Papst sagt, dass die Hölle nicht existiert.“]. „Es ist nicht neu, dass der Papst sagt: ‚Es gibt keine Hölle, reuelose Seelen werden nicht bestraft, sondern verschwinden … Scalfari hatte es ihm zwischen 2014 und 2017 dreimal zugeschrieben, ohne dass dies widerrufen wurde.“(10)

In Fatima zeigte Unsere Liebe Frau den Kindern die Hölle

Als der Papst von der Hölle sprach, schien er sich nicht daran erinnert zu haben, dass die Mutter der Barmherzigkeit selbst, Unsere Liebe Frau, in Fatima den drei Hirtenkindern die Hölle gezeigt hat und sagte: „Ihr habt die Hölle gesehen, wohin die Seelen der armen Sünder gehen.“

Schwester Lucia erzählt von der Vision, die sie zusammen mit ihren Cousins Francisco und Jacinta am 13. Juli 1917 erlebte:

„Wir sahen eine Art Feuermeer und in diesem Feuer die Teufel und die Seelen wie durchsichtige, schwarze oder braune Glutkohlen in menschlicher Gestalt; sie schwammen in der Glut, getrieben von den Flammen, die zusammen mit Rauchwolken aus ihnen selbst hervorschlugen und wie Funken eine Großbrandes nach allen Seiten zerstoben, ohne Schwere und Gleichgewicht; das Schreien und Stöhnen voller Schmerz und Verzweiflung, lösten Grauen aus ließ vor Entsetzen erzittern.

Die Teufel unterschieden sich durch ihre schrecklichen, abscheuerregenden Gestalten in Form entsetzlicher, unbekannter Tiere, die aber durchsichtig waren wie die Glut schwarzer Kohle.“(11)

Lassen Sie uns in dieser Fastenzeit über de letzten vier Dinge nachdenken. Denken wir an unser endgültiges Ende und die schreckliche Möglichkeit, für immer in die Hölle zu stürzen. Lassen Sie uns gleichzeitig die Hoffnung nähren, dass wir mit der Hilfe der Allerseligsten Jungfrau Maria zum ewigen Glück des Himmels gelangen.

 

Die Fußnoten belassen wir wie im englischen Original:

1. Pope Francis and His Obscene Judas Painting, by Luiz Sérgio Solimeo April 22, 2021, https://www.tfp.org/pope-francis-and-his-obscene-judas-painting/ 3/1/24

2. Cindy Wooden, “Pope Francis says he hopes hell is ’empty,'” Catholic News Service, January 15, 2024, https://www.americ..amagazine.org/faith/2024/01/15/pope-francis-resign-interview-246936 1/30/24

3. See Xavier Léon-Dufour, ed., Dictionary of Biblical Theology, Geoffrey Chapman, London-Dublin, 1973, s.v. Hell; also, Hontheim, J. (1910). Hell. In The Catholic Encyclopedia. New York: Robert Appleton, Company. http://www.newadvent.org/cathen/07207a.htm, 2/6/24

4. Cfr. Athanasian Symbol (D 40), Fourth Lateran Council (D 429), Innocent III (D 410), Council of Lyon (D 464), Benedict XII (D 531), Council of Florence (D 693). Father J. F. Sagués, in his De novissimis, after the quotations above, states that the existence of hell is of defined, divine and Catholic Faith, implicitly as to the pain of loss, and explicitly concerning the pain of the senses (D 531; Cf. 464, 693), in Sacrae Theologiae Suma, Biblioteca de Autores Cristianos, Madrid, l956, IV, p. 872.[our translation]

5. Eugenio Scalfari, “Quel che Francesco può dire all’Europa dei non credenti,” 14 Marzo 2015, https://www.repubblica.it/politica/2015/03/15/news/quel_che_francesco_puo_dire_all_europa_dei_non_credenti-109542750/ 2/2/24.

6. “THERE IS NO HELL” — new Francis revelation to atheist journalist just in time for Good Friday, Rorate Coeli, 3/29/2018, https://rorate-caeli.blogspot.com/2018/03/there-is-no-hell-new-francis-revelation.html 1/30/24

7. On the immortality of the soul, see LATERAN COUNCIL V 1512-1517, Bull Apostolici Regiminis, Session VIII, Denzinger 738.

8. See J. F. Sagués, De novissimis, cit. pp. 952-953.

9. Riccardo Cascioli, Scalfari e il Papa, una farsa che deve finire, https://lanuovabq.it/it/scalfari-e-il-papa-una-farsa-che-deve-finire 1/30/24

10. Gianfranco Morra, “Non è la prima volta che il Papa afferma che l’inferno non c’è,” https://www.italiaoggi.it/news/non-e-la-prima-volta-che-il-papa-afferma-che-l-inferno-non-c-e-2259804

11. See Luiz Sergio Solimeo, Fatima—A Message More Urgent than Ever (The American Society for the Defense of Tradition, Family and Propriety, 2020), pp. 44-45.

 

 

Aus dem Englischen in „Pope Francis wishes Hell were empty“ in https://www.tfp.org/pope-francis-wishes-hell-were-empty/
7. März 2024

„Papst Franziskus wünscht sich, die Hölle wäre leer“ erschien erstmals auf Deutsch in
 
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Photo: © Mazur/catholicnews.org.uk, CC BY-NC-ND 2.0



Sonntag, 24. März 2024

Der Zweite Kongress der Internationalen Russophilenbewegung:

Hinter dem Kampf für „Multipolarität“ steckt Hass auf den Westen

Von Jeanne Smits
12. März 2024

Die Internationale Russophile-Bewegung (MIR), die letztes Jahr in Moskau auf Initiative des bulgarischen Sozialisten Nicolay Malinov (im Bild rechts) gegründet wurde, hielt am 26. und 27. Februar ihren zweiten Kongress ab.


Am ersten Tag fand ein „Forum zur Multipolarität“ statt, ein Begriff, der all jenen am Herzen liegt, die sich als Gegner des westlichen Universalismus verstehen.

Der zweite Tag war der russophilen Bewegung mit einem klaren Ziel gewidmet: Einigung über die Notwendigkeit einer „multipolaren Weltstruktur“, „basierend auf gegenseitigem Respekt“, wie sie es nannten, aber im Grunde einer einzigartigen globalistischen Struktur (eines Globalismus, aufgebaut in regionalen Phasen, wie Alex Newman von The New American kürzlich betonte).

Wie im letzten Jahr erhielt die Moskauer Veranstaltung den Segen von Wladimir Putin, an der prominente Mitglieder seiner Regierung teilnahmen. Das ist umso bemerkenswerter, als das „Gehirn“ hinter der MIR aus zwei Personen besteht. Der erste ist kein geringerer als der Oligarch Konstantin Malofeev, dessen St. Basil’s Foundation sich für familienfreundliche Bewegungen im Westen eingesetzt hat. Der zweite ist Alexander Dugin, der in der Bewegung ansässige Denker, der an allen ihren Medieninitiativen teilnimmt. Dieser gnostische Philosoph ist der Schöpfer der „Vierten Politischen Theorie“. Dugin tritt in die Fußstapfen von René Guénon und einer Reihe von Okkultisten, die hier von John Lamont beschrieben werden.

Ohne zu sagen, dass Dugin Putins graue Eminenz ist (es gibt keinen Beweis dafür), können wir zumindest die Kohärenz und die Einheit der Gedanken zwischen den beiden Männern erkennen.

Putins Botschaft an den Zweiten Internationalen Kongress der Russophilenbewegung

Putin sandte seine Grüße an diesen zweiten MIR-Kongress und betonte, dass „die russophile Bewegung einen wesentlichen Beitrag zum Kampf gegen die Versuche des kollektiven Westens, Russland zu isolieren, leistet und dabei hilft, objektive Informationen über das Land im Ausland zu verbreiten.“ Er lobte den Kongress für seine Arbeit gegen das, was er als „antirussische Unwahrheiten und Propagandamythen“ bezeichnete.

Putin lobte auch die Tatsache, dass die diesjährige Veranstaltung Hunderte von Delegierten aus über 130 Ländern aus allen Kontinenten zusammenbrachte – eine Verbesserung gegenüber dem ersten Kongress, bei dem 90 Personen aus 42 Ländern zusammenkamen. „Eine solch repräsentative Zusammensetzung der Teilnehmer zeigt deutlich, dass die internationale soziale Bewegung der Russophilen wächst, mit Zuversicht wächst und neue Unterstützer gewinnt“, sagte der russische Staatschef.

Die Treffen fanden im Lomonosov Pole Lomonosov Innovation Center der Moskauer Staatlichen Universität in Moskau statt. Sie wurden durch die Anwesenheit des russischen Außenministers Sergej Lawrow geehrt, der Putins Botschaft verlas und ohne zu lachen erklärte: „Unser Land wird eine friedliche und konstruktive Außenpolitik verfolgen, die auf der Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Staaten basiert.“

Er versprach „eine gerechtere multipolare Ordnung, die den Wohlstand der gesamten Menschheit sichern soll, nicht nur der sogenannten ‚goldenen Milliarde‘.“

Alle waren sich einig, dass Putin der Verfechter der Werte aller Anwesenden ist.

Die internationale russophile Bewegung predigt Frieden und guten Willen (und unterstützt die Invasion der Ukraine)

Bei der Eröffnung des „Forums zur Multipolarität“ sprach auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zhakarova. Sie prangerte den vorherrschenden „Antagonismus“ unter den Menschen an und behauptete, dass Russland ein gegenteiliges Programm biete: „Wir stellen ein einigendes Programm auf.“ Es gibt keine Vorbedingungen; es ist nicht verpflichtend. Es stellt keine Form von Diktatur, administrativer Kontrolle oder Elementen des Totalitarismus dar. Es ist eine Vereinigung, die auf dem guten Willen basiert, von dem wir heute so wenig hören.“

Steht deshalb insbesondere China im Mittelpunkt? Die Konferenzleiter lobten dieses immer noch kommunistische China für seine „Rolle in einer multipolaren Welt“. China wurde insbesondere von Eric X. Li vertreten, dem Gründer von Guancha Online Media, der Stimme des chinesischen „Nationalismus“.

Guancha präsentiert sich als unabhängiges Medienunternehmen, was in einem Land wie China, in dem die Kommunistische Partei alles kontrolliert, überraschend ist. Allerdings verkündet Eric Li, ein Berkeley- und Stanford-Absolvent und Liebling globalistischer Plattformen wie dem Aspen Institute und dem Carnegie Endowment for International Peace, lautstark seine Verbundenheit mit Chinas Einparteiensystem. In einem TED-Talk argumentierte er, dass die Wahldemokratie nicht funktioniere, was zeigt, dass sich seine Positionen nicht so sehr von der Ideologie der Machthaber unterscheiden und sie daher nichts angehen. Darüber hinaus stehen seine wichtigsten Mitarbeiter den Machthabern nahe.

Nach den tyrannischen COVID-19-Quarantänen in China schrieb Li in „Foreign Policy“, dass die Reaktion der Regierung auf die Pandemie erneut beweise, dass Chinas Einparteiensystem demokratisch gewählten Regierungen nicht nur überlegen, sondern auch beliebter sei. „Nur ein hohes Maß an Vertrauen seitens der Menschen in die Fachkompetenz und Leistungsfähigkeit ihrer politischen Institutionen kann zu einer solchen Einhaltung führen“, schrieb er.

Der Zweite Russophile-Kongress heißt Che Guevaras Tochter willkommen

Die Propaganda hört hier jedoch nicht auf. Malofeevs und Dugins Tsargrad-Website machte es sehr deutlich: „Der Plan für den Zusammenbruch des Westens ist fertig: Eliten aus 130 Ländern haben sich in Moskau versammelt.“ Insbesondere europäische „Eliten“ wurden herausgegriffen. Es gab die Anwesenheit von Pierre de Gaulle, dem Enkel von Charles de Gaulle, der als „Unterstützer des Großeuropas vom Atlantik bis zum Ural und Alter-Globalist“ dargestellt wurde, und Fabrice Sorlin, ein in Moskau lebender Franzose, der eine von Konferenzen moderierte. Waren auch andere Franzosen anwesend? Wir werden es später herausfinden, aber es ist erwähnenswert, dass – neben vielen anderen – die Afroamerikanerin Cynthia McKinney anwesend war, ein ehemaliges Mitglied des US-Repräsentantenhauses, das 1992 auf der demokratischen Liste gewählt wurde und später zur US-amerikanischen Grünen Partei wechselte.

Das MIR begrüßte auch Ernesto „Che“ Guevaras älteste Tochter Aleida, eine bekennende Marxistin und große Bewunderin ihres blutrünstigen Vaters sowie Autorin eines Buches, das Chávez, Venezuela und das neue Lateinamerika lobt.

Viele Gäste kamen aus Afrika und der muslimischen Welt. „Multipolarität“ basiert auf der Achtung aller großen sogenannten traditionellen Religionen, die in gewisser Weise mit ihren großen geografischen Gebieten identifiziert werden und die es zu bewahren gilt (unter Ausschluss jeglicher christlichen Evangelisierung).

An der geopolitischen Front war die Sitzung dem „globalen Süden“ gewidmet. Der Zweck bestand darin, die Idee zu verbreiten, die Entwicklungsländer von der „Hegemonie“ des Westens abzuschneiden, aber tatsächlich ist das Ergebnis die Schaffung einer weiteren dialektischen Bruchlinie.

Aleksandr Dugin will mit der Internationalen Russophilenbewegung eine „Neue Welt“ schaffen

Zu diesem Thema des Bruchs mit dem Westen sagte Aleksandr Dugin:

„Hier haben sich die Menschen versammelt, die eine neue multipolare Welt aufbauen werden. In dieser Hinsicht sind sie mehr als Gleichgesinnte. Das Konzept der Gleichgesinnten suggeriert, dass wir eine Idee haben. Aber wir haben noch keine Idee als solche – wir entwickeln sie nur und suchen danach. Und diese Menschen repräsentieren ihre Zivilisationen – chinesische, indische, islamische, afrikanische, lateinamerikanische. Diese Zivilisationen sind Alternativen zum Westen, der heute ebenfalls nach eigenen Ideen sucht. Unsere kategorische Ablehnung der amerikanischen Hegemonie und einer unipolaren Welt eint uns. Aber wir wissen immer noch nicht wirklich, was für eine Welt wir wollen. Ja, im Moment sind wir uns einig in unserer Ablehnung der amerikanischen Hegemonie. Die wollen wir nicht, und wir wollen keinen Liberalismus. Das wollen hier nicht alle, auch nicht die Vertreter westlicher Länder, die kürzlich nach Moskau kamen. Die nennen wir die Gegenelite. Es gibt herrschende Eliten – die Globalisten – und eine globale Gegenelite. Und heute trifft sich diese Gegenelite in Russland. Wir sind Menschen mit enormem intellektuellem Potenzial, Bildung, Willen und Wissen, die mit der westlichen herrschenden Klasse nicht einverstanden sind. Diese Gegenelite hat sich hier versammelt, um die Parameter einer multipolaren Welt zu schaffen. Wir erschaffen wirklich eine neue Welt. Und es ist nicht pathetisch.“

Viele Menschen sind mit den westlichen globalistischen Führern nicht einverstanden, die die christliche Zivilisation und Moral ablehnen. Diese Position bringt sie jedoch nicht automatisch auf den Zug Putins … der, was auch immer man sagen mag, nicht der Verfechter des Christentums ist.

Von den Komoren aus griff Muhammad Maarouf, Absolvent einer sowjetischen Universität und UN-Programmmanager, auf dem Kongress besonders Frankreich an:

„Ganz Afrika ist heute für Russland. Denn Ihr Land hat immer gegen westliche Kolonialisten gekämpft, niemals Sklaven von unserem Kontinent ausgebeutet und zur souveränen Entwicklung afrikanischer Länder beigetragen.

„Was macht Frankreich heute zum Beispiel in Afrika? Die Franzosen plündern afrikanische Länder. Unter dem Vorwand der Terrorismusbekämpfung sorgen sie für Instabilität in den Sahelstaaten.

„Deshalb sind ich und viele andere Afrikaner heute in Moskau, um Russland im Kampf gegen den Neokolonialismus zu unterstützen.“

Die UdSSR, Hüterin der Freiheit!

Der ehemalige Premierminister der Slowakischen Republik, der Achtzigjährige Jan Czarnogursky, ein gefeierter Antikommunist, aber auch ein „Russophiler“, stand als ranghöchster ausländischer Politiker im Mittelpunkt des MIR-Treffens. Er definierte:

„Wir können der Welt sagen, dass die Russen in Schlüsselmomenten der Weltgeschichte ihre Freiheit und die anderer Völker verteidigt und bewahrt haben. Beim letzten Mal, im Zweiten Weltkrieg (für Russland der Große Vaterländische Krieg), wäre der Sieg über Hitler ohne den Kampf und die Opfer Russlands (der UdSSR) nicht entscheidend gewesen.“

Meint er wirklich die Freiheit anderer Völker? Was ist mit Jalta? Und die Teilung Europas, die die Tschechoslowakei unter den Stiefel der Sowjetunion brachte?

Czarnogursky fuhr fort:

„Nach dem Krieg und bis in die siebziger Jahre hätten sich viele Länder ohne die direkte oder indirekte Unterstützung Russlands nicht vom kolonialen Joch befreien können. Selbst jetzt. …“

Ja, die Dekolonisierung wurde von der Sowjetunion gefördert, unterstützt und bewaffnet und oft blutig durchgeführt. Und viele ehemalige Kolonien wurden in kommunistische Tyrannei und Elend gestürzt. Sollte dies im Namen der „Russophilie“ vergessen werden?

Der YouTube-Kanal von Afrique Média veröffentlichte das Video des Forums zur Multipolarität mit französischer Synchronisation. Es zeigt die Videoansprache von Most Rev. Carlo-Maria Viganò, der bereits im vergangenen Jahr beim ersten MIR-Kongress gesprochen hatte. Seiner Botschaft folgte die eines islamischen Philosophen, der sich auf islamische Eschatologie spezialisiert hat, Scheich Imran Hosein, ehemals an der Al-Azhar-Universität in Kairo, der „Vielfalt“ und „die Brüderlichkeit der Menschheit in dieser Vielfalt“ gegenüber denen predigte, die sich innerlich „überlegen“ fühlen im Rahmen der „Unipolarität“ und dem Wunsch, „andere zu zivilisieren“.

Panafrikanismus im Fokus: Auch der 2. MIR-Kongress predigt eine Form des Globalismus

Es sprach auch der französisch-beninischer Panafrikanist Kémi Seba, ein einst offiziell bigamistischer schwarzer Rassist, der dafür bekannt war, Weiße „Leukodermen“ zu nennen und Apartheid zu befürworten. Le Monde zitierte ihn mit dem Eingeständnis, von Jewgeni Prigoschin materielle Unterstützung erhalten zu haben, als Gegenleistung dafür, dass er „die afrikanische Jugend aufforderte, gewaltsam gegen die französischen Interessen in Afrika vorzugehen“.

Er wurde als Muslim geboren und ist heute ein „Kemite“ – eine vom alten Ägypten inspirierte Religion, aus der er seinen berühmten Ka-Stamm gründete. Laut der Zeitung Notre époque von Benin lehnt er lautstark „von Afrikanern übernommene westliche Dogmen und Lehren“ ab, die „die Säulen der Verankerung der Unterentwicklung in Afrika darstellen“.

Seine Rede in Moskau war ruhiger, aber seine Botschaft bringt seinen Hass auf den Westen auf den Punkt. Manche mögen sagen, dass der dekadente Westen diesen Hass verdient. Es ist jedoch nicht nur die Dekadenz, die Gegenstand dieses Ressentiments gegen den Kontinent ist, der den katholischen Glauben bis an die Enden der Welt gebracht hat.

 

This article originally appeared at this link: https://reinformation.tv/congres-mouvement-russophile-international-smits/

Aus dem Englischen in „The international Russophile Movement“ in https://www.tfp.org/the-international-russophile-movements-second-congress-behind-the-fight-for-multipolarity-is-a-hatred-of-the-west/?PKG=TFPE3279

„Der Zweite Kongress der Internationalen Russophilenbewegung: Hinter dem Kampf für Multipolarität steckt Hass auf den Westen“ erschien erstmals auf Deutsch in www.r-gr.blogspot.com

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Photo: © Kremlin.ru, CC BY 4.0 DEED

Freitag, 22. März 2024

Es ist lobenswert, zu den Waffen gegen die Urheber des Bösen zu greifen

 


Papst Coelestin III.

 

Coelestin, Bischof, Diener der Diener Gottes.

Dem liebsten Sohn in Christus, dem König von Portugal,

Grüße und apostolischen Segen.

 

Da nach den heiligen Kanons den Urhebern und Tätern des Bösen die gleiche Strafe auferlegt wird, und es nicht weniger verächtlich für diejenigen ist, die sich als Christen betrachten, den katholischen Glauben anzufechten, denn es wäre, wie wenn sie ihn verlassen oder ihn verfolgen und den Aberglauben der Barbaren annehmen würden, schien es uns nicht an apostolischer Gunst für die von Ihnen gestellte Bitte mangeln zu lassen, dass Ihnen und allen, die gegen den König von León Krieg führen, die gleichen Ablässe gewährt werden, die der Heilige Apostolische Stuhl den Kämpfern gewährt hat, die gegen die Ungläubigen kämpfen und das Christentum Spaniens verteidigen, weil er [der König von León] die Verteidigung derselben Ungläubigen auf sich genommen hat und gemeinsam mit den Mauren gegen die Christen kämpft.

Wir, die wir Ihre königliche Bitte respektieren, gewähren Ihnen und allen, die gegen den besagten König Krieg führen, während er in seiner Hartnäckigkeit verbleibt, durch den Inhalt dieses Dokumentes die Gnaden, die denjenigen gewährt werden, die in Jerusalem in den Krieg ziehen, und befehlen weiterhin, dass alle Ländereien, die Sie oder andere von diesem König gewinnen, solange er widerspenstig ist, frei für jeden, der sie innehat bleiben, ohne dass sie in die Herrschaft desselben Königs zurückkehren. Daher ist es niemandem gestattet, diese Ablassbulle zu verletzen oder rücksichtslos zu übertreten. Und wenn jemand es wagt, das zu tun, wisse, dass er sich den Zorn des allmächtigen Gottes und der heiligen Petrus und Paulus, seiner Apostel, zuzieht.


(Bulle des Heiligen Vaters Coelestin III. an König D. Sancho I. von Portugal bezüglich D. Afonso XII von León, am 10. April 1197)

Das wahre Gesicht der Revolution im Tagebuch des königlichen Kammerdieners

Di Mauro Faverzani
2. August 2023

„Ich habe dem König und seiner erhabene Familie fünf Monate lang im Turm des Tempels gedient; und trotz der Wachsamkeit der Stadtbeamten, die sie beobachteten, gelang es mir, einige Memoiren über die wichtigsten Ereignisse aufzuschreiben, die sich in diesem Gefängnis abspielten.“ Mit diesen Worten beginnt das Tagebuch über das, was im Tempel geschah während der Gefangenschaft von Ludwig XVI., König von Frankreich, geschrieben von Jean Baptiste Antoine Houet, bekannt als Clery, 1798 in London. Houet war zwischen dem 10. August 1792 und dem 21. Januar 1793 Kammerdiener des Souveräns und somit der Einzige, der darüber berichten konnte, was wirklich innerhalb dieser düsteren Mauern geschah.

Houet wurde 1759 in Jardy bei Marnes geboren. Er diente bereits der königlichen Familie in den Tuillerien bis zum Angriff der „Verschwörer“ unter der Führung von Louis Philippe d'Orléans, dem Cousin des Königs, der auch den Sturm auf die Bastille geplant hatte, sowie die vorangegangene, gnadenlose Hetzkampagne gegen den Souverän und seine Verwandten: In der ersten Reihe die «Marseillaises» oder das Bataillon der Freiwilligen, die aus Marseille nach Paris gekommen waren und den Chant de guerre pour l'armée du Rhin (das Kriegslied der Rheinarmee) anstimmten, komponiert von Roget de L'Isle und später zur französischen Nationalhymne wurde, bekannt – genau aus diesem Grund – als La Marseillaise. Zu ihnen gesellten sich die Bewohner des Vorortes St. Antoine.

Die Streitkräfte innerhalb der Tuilerien hätten allein ausgereicht, um die königliche Familie zu verteidigen und die Unruhestifter zu zerstreuen, aber es gab weder Zusammenhalt noch Einheit in der Führung: Die Nationalgarde desertierte und die „Schweizer“, denen der König den Befehl erteilte, nicht das Feuer zu eröffnen, wurden brutal massakriert. Houet entging auf wundersame Weise dem Angriff auf die Burg, der während der Abwesenheit des Herrschers stattfand, als dieser der Nationalversammlung vorgeführt wurde.

Houet erinnert sich in seinem Tagebuch an diese Momente: „Ich rannte überall hin: Die Wohnungen und die Treppen waren bereits mit Toten bedeckt. Es gelang mir, aus einem Fenster der Wohnung der Königin auf die unbefestigte Straße zu springen.“ Dann wagte er eine gefährliche Flucht zwischen zwei Feuern, dem der Wachen und dem der Verschwörer. Er fand Zuflucht in einem Haus: Der Vermieter, Herr Le Dreux, spürte die Situation und hielt ihn etwa sechs Stunden lang versteckt: „Ich blieb von zehn Uhr morgens bis vier Uhr Nachmittags in diesem Asyl und behielt das Spektakel des Schreckens im Auge, das auf dem Platz Ludwig XV. begangen wurde. Einige mordeten, andere schnitten Leichen die Köpfe ab; und, bar aller Bescheidenheit verschiedenen Frauen verstümmelten, zerrissen sie und trugen sie im Triumph umher.“ Zur gleichen Zeit wurde der König auf der Versammlung von seinen Funktionen entlassen und mit der Königin und ihren Kindern im Palast des Tempels eingesperrt. Dies alles, so lesen wir, obwohl das Volk dem Souverän immer nahe stand: „Die öffentliche Meinung schien dem König immer positiv gegenüberzustehen.“

Als Houet sich ihnen anschloss, wurde er mit einer gewissen Zurückhaltung betrachtet: Er trat tatsächlich auf Fürsprache des Anwalts Péthion ein, eine Persönlichkeit niederen Adels, Bürgermeister und dann Erster Konsul von Paris, aber vor allem – zu dieser Zeit – ein prominenter Revolutionär. Péthion war ein Girondist und galt daher als „gemäßigt“, obwohl er den Herrschern bereits bekannt war: Er war tatsächlich einer der Delegierten, die sie nach dem unglücklichen Fluchtversuch, der in Varennes endete, nach Paris zurückbrachten. Dass Péthion jedoch tatsächlich ein „Gemäßigter“ war, beweist sein tragisches Ende, das ihn kurz darauf erwartete: Er wurde verhaftet, floh und beging in den Wäldern der Gironde Selbstmord. Seine Leiche wurde einige Tage später gefunden, von Wölfen gefressen.

Houets Werk ermöglicht es uns, einige Aspekte hervorzuheben, die in Geschichtsbüchern nicht zu finden sind, obwohl sie für das Verständnis der Tragödie im Tempel von Bedeutung sind, einer Tragödie, die später das Schicksal des gesamten Westens verändern sollte. Eine davon besteht in dem offensichtlichen ideologischen Klima, das in dieser Zeit vorherrschte, was sich in der Art der Überwachung widerspiegelte, der die königliche Familie ausgesetzt war, deren Unterkünfte oft unter der indiskreten Anwesenheit der „Stadträte“ zu leiden hatten, die an den Lesungen interessiert waren von den Souveränen oder den Kindern mitgeteilt, um zu entscheiden, welche Texte sie lesen können und welche nicht. Und nicht nur das: Um dem kleinen Prinzen das Rechnen beizubringen, hatte Houet „eine Multiplikationstabelle gemäß den Anweisungen der Königin“ erstellt, als „ein städtischer Narr“ dachte, es sei eine Möglichkeit, „in Chiffre zu sprechen; und es besser wäre, den Rechenunterricht aufzugeben.“ Das Gleiche galt für die von den Prinzessinnen im Gefängnis angefertigten Werke: „Die städtischen Wächter glaubten, dass die Zeichnungen Hieroglyphen darstellten, die für die Korrespondenz nach Außen bestimmt waren, und erließ ein Dekret, das ihnen das Verlassen des Turms verbot.“

Ganz zu schweigen von den Verbrechen und Beleidigungen, denen die königliche Familie zum Opfer fiel: Abgeschlagene Köpfe von Adligen, die auf Spießen aufgespießt und vor den Fenstern ihrer Unterkünfte zum Tanzen gebracht wurden, „beleidigende Schimpfwörter“, Unhöflichkeit und Beleidigungen waren an der Tagesordnung. Der König war gezwungen, alle seine Ehrenabzeichen abzugeben und die Zeitungen nur dann zu lesen, wenn sie „abscheuliche Drohungen, schändliche Verleumdungen“ enthielten. Seine Majestät schreckte nicht davor zurück, bestimmte Titel zu sehen, sondern beschränkte sich nur auf die Überlegung: „Die Franzosen sind sehr zu bedauern, sich so täuschen zu lassen.“

Houet selbst wurde vor ein Revolutionstribunal gestellt, kam aber wie durch ein Wunder unversehrt davon. So sehr, dass er zu dem Schluss kam: „Zu dieser Zeit zeigte der Charakter der meisten Stadträte, die ausgewählt wurden, zum Tempel zu kommen, welche Art von Männern für die Revolution und die Massaker eingesetzt worden waren.“

Die Abschaffung der Königswürde und die Ausrufung der Republik in Frankreich markierten eine Wende zum Schlechten. Wenige Tage später trennten die Revolutionäre tatsächlich den König von seiner Familie und verlegten ihn in den großen Turm, „eine Trennung“, schrieb Houet, „die tausend weitere Katastrophen ankündigte“. Jeder weitere Kontakt des Souveräns und seiner Frau mit den Kindern wurde verhindert. Dann war ohne Vorwarnung die Königin an der Reihe, deren Sohn, der Dauphin, ihr entrissen wurde. Ihr Schmerz als Mutter – kommentiert Houet – „war extrem“.

Die schweren Nöte, denen die königliche Familie zum Opfer fiel, stärkten jedoch ihren Glauben und beugten ihn nicht, was sich als Beispiel für diejenigen erwies, die das Glück hatten, sie bewundern zu dürfen: „Der König, nachdem er auferstanden war,“ – liest man im Tagebuch – „betete er das Offizium der Ritter des Heiligen Geistes: und da im verweigert wurde, auch an Feiertagen die heilige Messe im Tempel zu besuchen, befahl er mir, ihm ein Brevier für den Gebrauch der Diözese von Paris zu kaufen. „Dieser Monarch war wirklich religiös“, bemerkt Houet voller Bewunderung, „aber seine reine und aufgeklärte Religion hatte ihn nie von seinen anderen Pflichten abgelenkt.“ Und noch einmal: „Da die Königin sich nach frommen Büchern sehnte, die denen des Königs ähnelten, befahl mir Seine Majestät, sie kaufen zu lassen.“

Als der König vor den Nationalkonvent gebracht wurde, erfuhr er von der Entscheidung, ihn dauerhaft von seiner Familie zu trennen. Als der Königin dies mitgeteilt wurde, sagte sie, dass sie sich keine Illusionen über das Schicksal ihres Gemahls mache: „Er wird als Opfer seiner Güte und seiner Liebe zu seinem Volk sterben, nach dessen Glück er seit seiner Thronbesteigung nie aufgehört hat, zu streben. Wie grausam werden diese Menschen getäuscht! Die Religion des Königs und sein großes Vertrauen in die Vorsehung werden ihn in dieser grausamen Not unterstützen“, sagte sie. Nichts schien ihn sie zu stören, denn sie vertrauten auf Gott und übten so auch in widrigen Zeiten die Nächstenliebe und Barmherzigkeit aus, die einem guten Christen eigen sind: Den König, „obwohl er sich seines Schicksals sicher war“, so lesen wir, „hörte man nie sich beschweren oder murren.“ Er hatte seinen Unterdrückern bereits vergeben.

Vorbildlich und bewegend ist auch sein am Weihnachtstag 1792 verfasstes Testament, in dem es heißt: „Im Namen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Ich, Ludwig XVI. mit Namen, König von Frankreich, (…) überlasse meine Seele GOTT, meinem Schöpfer; Ich bitte ihn, sie in seiner Barmherzigkeit aufzunehmen und sie nicht nach ihren Verdiensten zu beurteilen, sondern nach denen unseres Herrn Jesus Christus (…). Ich sterbe in der Vereinigung unserer Heiligen Mutter, der katholischen, apostolischen und römischen Kirche (…). Ich habe von ganzem Herzen Mitleid mit unseren Brüdern, die möglicherweise im Irrtum sind; aber ich will sie nicht verurteilen, ich liebe sie alle gleichermaßen in Jesus Christus, gemäß dem, was uns die Liebe lehrt. Ich bete zu GOTT, dass er mir alle meine Sünden vergibt (…). Da ich den Dienst eines katholischen Priesters nicht in Anspruch nehmen kann, bete ich zu GOTT um die Annahme meiner Beichte und vor allem um tiefe Reue (…). Ich bitte alle, die ich möglicherweise aus Unachtsamkeit beleidigt habe (...) oder denen ich schlechte Beispiele oder Skandale gegeben habe, mir den Schaden zu verzeihen, von dem sie glauben, dass ich ihnen zugefügt habe. (…) Ich vergebe denen, die sich zu meinen Feinden gemacht haben, von ganzem Herzen, ohne ihnen einen Grund zu nennen; und ich bete zu GOTT, dass er ihnen verzeihe (…).

Ich empfehle GOTT meine Frau, meine Kinder, meine Schwester, meine Tanten, meine Brüder und alle, die durch Blutsverwandtschaft oder auf andere Weise mit mir verbunden sind. (…) Ich empfehle meiner Frau meine Kinder: (…) Ich empfehle Ihr vor allem, sie zu guten Christen und ehrlichen Menschen zu machen, und sie davon abhalten, die Größen dieser Welt zu begehren(…), sie als gefährliche und vergängliche Güter zu betrachten und sich mit ihnen zu befassen nur mit Blick auf den einzigen festen und dauerhaften Ruhm der Ewigkeit. (…) Ich bitte meine Frau, mir das Böse zu verzeihen, das sie meinetwegen erleidet hat, und die Sorgen, die ich ihr im Laufe unserer Ehe zugefügt haben könnte. Sie kann sicher sein, dass ich nichts gegen Sie habe, obwohl sie dachte, sich etwas vorzuwerfen zu müssen. (…) Ich empfehle meinem Sohn, wenn er jemals das Unglück hat, König zu sein, daran zu denken, dass er sich ganz dem Glück seiner Mitbürger widmen muss; dass er allen Hass und Groll vergessen muss, insbesondere den, der mit dem Unglück und den Nöten zusammenhängt, die ich empfinde; dass er die Menschen nur glücklich machen kann, wenn er nach den Gesetzen regiert (…). Selbst jenen, die mich beschützten, vergebe ich gerne die schlechte Behandlung und die Schmerzen, die sie glaubten mir verursacht zu haben, um mich leiden zu lassen. Aber ich habe einige sensible und mitfühlende Seelen gefunden. Möge der Himmel ihnen die Ruhe genießen lassen, die sie verdienen (…) Ludwig“.

Da sie wussten, welches Schicksal dem König bevorstand, fragten ihn viele – sogar Kommissare und Stadträte – nach Gegenständen aus seinem Besitz: einige nach einer Krawatte, andere nach Handschuhen, ... „Selbst vor den Augen vieler seiner Wachen blieben seine sterblichen Überreste waren bereits heilig", notierte Houet in seinem Tagebuch.

Am 17. Januar 1793 überbrachte der Anwalt des Souveräns, der Herr von Malesherbes, die schreckliche Nachricht: Das Todesurteil gegen Ludwig XVI. sei verkündet worden, wenn auch mit knapper Mehrheit. Nur fünf weitere Stimmen beschlossen es. Darüber hinaus „sahen vor der Tür der Versammlung verschiedene Attentäter, die dem Herzog von Orleans und der Deportation von Paris geweiht waren, mit ihren Schreien Angst und drohten, jeden zu erstechen, der sich weigerte, für das Todesurteil zu stimmen“: Dies hilft zu verstehen, in welchem Klima und unter welchem Druck das Urteil formuliert wurde, mit schändlichen Drohungen und grausamer Erpressung. Der König, dem „eine Verschwörung gegen die Freiheit der Nation und ein Angriff auf die allgemeine Sicherheit des Staates“ vorgeworfen wird, hat „keine Anstalten gemacht, Überraschung oder Aufregung anzukündigen“. Um dann bitter darüber nachzudenken: „Ich suche keine Hoffnung, aber ich bin sehr traurig, dass der Herzog von Orleans, mein Verwandter, für meinen Tod gestimmt hat.“ Und dann noch einmal: „Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich kann nicht denken, ohne vor dem grausamen Schicksal zu zittern, das ich meiner Familie hinterlasse“ und dem Volk, das „der Anarchie zum Opfer gefallen ist“ und dazu bestimmt ist, „das Opfer aller Fraktionen zu werden“; Verbrechen folgen aufeinander und lange Zwistigkeiten zerreißen Frankreich.

Als Ludwig XVI. das Urteil mitgeteilt wurde, sagte er: „Mir werden Verbrechen vorgeworfen; aber ich bin daran unschuldig; und ich werde ohne Angst sterben. Ich möchte, dass mein Tod die Franzosen glücklich macht und das Unglück abwendet, das ich vorhersehe.“ Erst zu diesem Zeitpunkt durfte er einen Priester sehen und endlich seine Familie treffen, ein gelinde gesagt herzzerreißender Moment.

21. Januar 1793: „Die Trommeln und Trompeten verkündeten, dass Seine Majestät den Turm verlassen hatte … Eine Stunde später waren die Salven der Artillerie zu hören und die Rufe „Es lebe die Nation, es lebe die Republik …“ Der gute König war nicht mehr“. Mit diesen Worten endet Houets Tagebuch. Tagebuch, das den Vorzug hat, zu zeigen, worüber die Geschichtsbücher nicht sprechen und es auch nicht können. Unmittelbar danach erlebte Frankreich – nicht überraschend – die sogenannte Zeit des „Terrors“. Die traurigsten, aber realistischen Vorhersagen Ludwigs XVI. haben sich leider bewahrheitet.


Nach dem Tod des Königs wurde Houet wegen des Verdachts, im Namen des Souveräns geheime Korrespondenz befördert zu haben, inhaftiert. Aber auch er wurde schnell freigesprochen: Tatsächlich blieb er nur bis zum 9. Thermidor oder bis zum 27. Juli 1794 Gefangener. Als er ein Jahr später Frankreich verlassen konnte, ging er zunächst nach Deutschland und dann nach England. 1798 veröffentlichte er in London das Tagebuch über die Ereignisse im Tempel während der Gefangenschaft von Ludwig XVI., dem König von Frankreich. Die Arbeit war unglaublich erfolgreich und kam der realistischen Sache sehr zugute. Die Rückkehr des legitimen Thronprätendenten erlebte er jedoch nicht: Er starb fünf Jahre zuvor, 1809, in der Nähe von Wien.

 

 

Aus dem Italienischen „Il vero volto della Rivoluzione nel diario del cameriere del Re“ in https://www.corrispondenzaromana.it/il-vero-volto-della-rivoluzione-nel-diario-del-cameriere-del-re/

„Das wahre Gesicht der Revolution im Tagebuch des königlichen Kammerdieners“ erschien erstmals auf Deutsch in www.r-gr.blogspot.com

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Donnerstag, 21. März 2024

12 Millionen vaterlose Jungens brauchen dringend Rettung aus der Katastrophe

 John Horvat II
12. Juli 2022 




Eine Armee von zwölf Millionen Jungens durchstreift das Land [USA] ohne ihre leiblichen Väter. Nicht alle haben vor, Unfug zu treiben oder das Gesetz zu brechen. Einige haben aufgrund von Tod oder Unglück keinen Vater. Die meisten sind jedoch das Ergebnis irregulärer Partnerschaften, zerbrochener Familien und Verlassenheit. Somit befindet sich die überwältigende Mehrheit in einer Situation, die für Kummer sorgt.

Vaterlose Jungens stellen eine große Risikokategorie dar. Mit 12 Millionen Menschen machen sie fast ein Drittel aller Jungens aus. Bei diesen ist die Wahrscheinlichkeit größer als bei denen mit leiblichen Vätern, dass sie sich unter denjenigen einreihen, die Straftaten begehen, die Schule abbrechen und Selbstmord begehen. Auch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie diesen Weg einschlagen, viel höher als bei Mädchen. Die meisten jungen Männer, die Massenerschießungen begehen, stammen aus dieser unruhigen Bevölkerungsgruppe.

Die Symptome behandeln, nicht die Wurzel

Solche überraschende Fakten sollten zu offensichtlichen Schlussfolgerungen führen. Der beste Weg, diesen unglücklichen Jungens und der Gesellschaft zu helfen, besteht darin, die Familien zum Zusammenbleiben zu ermutigen. Lasst sie bei ihren Vätern sein. Auf diese Weise wird das Problem an der Wurzel gepackt.

Allerdings besteht die liberale Gesellschaft darauf, die Symptome zu behandeln, nicht die Wurzel des Problems. Regierungsbehörden werden die psychische Gesundheits- und Beratungsdienste auf die unausgeglichenen Jungen ausweiten. Spezielle Bildungsprogramme versuchen, die Defizite der 12 Millionen Vaterlosen auszugleichen. Regierungen werden zerrütteten Familien finanzielle Hilfe gewähren.

Diese Maßnahmen können das Problem nicht lösen. Die Regierung kann wenig tun, um den Jungen das zu geben, was sie wirklich brauchen: ihre Väter. Das eigentliche Problem ist eine Gesellschaft, die abwesende Väter und unregelmäßige Beziehungen akzeptabel findet. Seit den sechziger Jahren sehen die Menschen die Familie mit Vater und Mutter nicht mehr als Norm an und propagieren stattdessen die freie Liebe. Jugendlichen wird beigebracht, dass sie in Promiskuität leben können, ohne dass dies Konsequenzen hat. Allerdings gibt es Konsequenzen, wie man an diesem Heer von 12 Millionen vaterlosen Jungen sieht, die durch das Land ziehen.

Die falsche Lebensphilosophie

Diese Tragödie geschieht aufgrund einer falschen Lebensphilosophie, die die Kultur dominiert.

Zu viele Menschen glauben an den Mythos, dass das größte Gut die Freiheit des selbstständigen Individuums sei. Dieser Trugschluss besagt, dass Einzelpersonen die Freiheit haben, zu tun und zu lassen, was sie wollen, solange sie die Eigeninteressen anderer nicht behindern. Es steht ihnen frei, zu sein, was sie wollen. Tatsächlich steht es ihnen frei, sich selbst als das zu identifizieren, was sie sein wollen.

Dieses Konzept der menschlichen Freiheit akzeptiert keine Grenzen und Schranken. Es leugnet die Realität und behindert letztendlich die Freiheit anderer, die sich weigern, ihre Fantasien zu bestätigen.

Die Fehler der sexuellen Revolution

Die sexuelle Revolution der sechziger Jahre [des vergangenen Jahrhunderts] brachte diese falsche Theorie auf die Spitze. Sie lehrte, dass jeder Einzelne jede einvernehmliche Beziehung eingehen könne, solange diese keine direkten Konsequenzen habe. Durch die Einführung der Pille und der Empfängnisverhütung wurde so diesen freien Beziehungen die Nachkommenschaft entzogen. Als die Empfängnisverhütung versagte, sorgte die Abtreibung dafür, dass die Freiheit einer Person ungehindert weiter bestehen konnte.

Als die freie Liebe zur tatsächlichen Geburt führte, erlegte sie dem Vater keine direkte Verpflichtung auf. Ohne das Eheversprechen steht es dem Vater frei, die Beziehung ohne gesetzliche Strafe zu verlassen. Und der Mutter (oder der Regierung) bleibt die Aufgabe, den Sohn großzuziehen, der sich dem Heer von 12 Millionen vaterlosen Jungen anschließt.

Wenn Belohnung der Gesellschaft schadet

Die Fiktion der individuellen Autonomie lehrt, dass belohnte Handlungen keine weitere Konsequenz haben sollten. Menschen können angeblich ihr Vergnügen kontrollieren, indem sie sich freier Liebe, Drogen und abweichenden Lebensstilen hingeben, ohne der Gesellschaft zu schaden.

Eine solche Argumentation ist jedoch falsch. Jeder soziale Akt hat Auswirkungen auf die Gesellschaft und insbesondere auf die Familie. Handlungen haben Konsequenzen, die über das eigene Selbst hinausgehen, und die Menschen müssen entsprechend handeln. Wenn etwas der Gesellschaft schadet, hat die Person kein Recht, es zu tun.

Gerechtigkeit ist die Tugend, in der allen das gegeben wird, was ihnen zusteht. Einzelpersonen sündigen gegen die Gerechtigkeit, wenn sie sich durch Fahrlässigkeit selbst schaden, ihre Familien belasten, die Gesellschaft ihrer Talente berauben und unnötige Staatsausgaben verursachen.

Der Junge ist das Opfer

Diese Logik trifft auch auf die vaterlosen Jungen zu. Das Verhalten der Eltern hat Konsequenzen. Man entzieht dem Sohn den Vater. Die Mutter, so heldenhaft sie auch später sein mag, schafft es nicht, eine stabile Beziehung aufzubauen, die dem Jungen Schutz bietet. Der Gesellschaft wird eine gesunde Einheit entzogen, die für ihren Aufbau notwendig ist. Der Staat wird oft um Hilfe gebeten.

Das unglücklichste Opfer der Nachlässigkeit der beiden Eltern ist der Junge. Bei einer Abtreibung wird ein Individuum mit einer einzigartigen Mission in der Geschichte eliminiert, und der Plan Gottes für ihn geht für immer verloren. Bei der Geburt wird dem Jungen der Vater entzogen, der ihm als Blaupause, Beschützer, Lehrer und moralischer Kompass dienen sollte. Er wird nie die Sicherheit und den Trost eines Vaters und einer Mutter erleben, die zu diesem Zweck und in Liebe vereint sind. Er wird nicht in einer Familie natürlicher Geschwister aufwachsen, die ihm helfen, seine Unschuld zu bewahren.

Das Kind leidet mehr, weil zerbrochene Familien sich nicht gut in eine Gemeinschaft integrieren. Wer Gottes Gesetz nicht befolgt oder in der Sünde verhärtet ist, öffnet sich selten für die rettenden Taten der Kirche.

Jungen und Mädchen sind nicht gleich

Während alle diese Konsequenzen auch für Mädchen gelten, trifft es den vaterlosen Jungen besonders hart. Im Gegensatz zu den egalitären Lügen, die behaupten, Jungen und Mädchen seien gleich, beweist die Erfahrung der Vaterlosigkeit das Gegenteil. Der Junge reagiert anders auf die Abwesenheit des Vaters als das Mädchen, das mit der Mutter in Einklang kommen kann. Daher kommen vaterlose Jungen weitaus häufiger auf Irrwege als vaterlose Mädchen.

Der Junge weiß nicht, wie er seine rauen Energien in Schutz kanalisieren soll. Ohne mutige und starke Vorbilder versteht er die Welt nicht. Der benachteiligte Junge wird zynisch, nachtragend und aggressiv.

Das Institute for Family Studies (IFS) beschreibt die tragischen Folgen vaterloser Jungen treffend: „Der Verfall der Ehe und die Zunahme der Vaterlosigkeit in Amerika stehen nach wie vor im Mittelpunkt einiger der größten Probleme des Landes: Kriminalität und Gewalt, Schulversagen, Todesfälle aus Verzweiflung und Kinderarmut.“

Umgang mit einem Heer von 12 Millionen

Die Gesellschaft hat das Recht, sich gegen diese Geißel zu verteidigen. Regierungen können junge Menschen für ihr unverantwortliches Handeln zur Verantwortung ziehen. Die Kultur kann eine mächtige Waffe sein, um Unreinheit zu tadeln und das Aussetzen von Kindern inakzeptabel zu machen. Die traditionelle Familie kann ihre Mitglieder dazu ermutigen, den Ruf der Familie zu würdigen. Die Kirche lehrt die Freuden und die Möglichkeit, Reinheit zu praktizieren.

All diese Einflüsse finden nun ihr Gegenstück in der heutigen Gesellschaft und fördern eine entgegengesetzte Agenda. Regierung, Bildung, Hollywood, fortschrittliche Geistlichkeit und viele andere Faktoren verschwören sich gegen jeden Jungen, der es wagt, geboren zu werden. Was als eine kleine Anzahl unglücklicher Jungen begann, hat sich mittlerweile zu einem Heer von 12 Millionen Menschen entwickelt.

Die meisten Menschen weigern sich, sich mit diesen Problemen auseinanderzusetzen. Sie bestehen darauf, dass die Regierung sich mit Symptomen befasst, nicht mit Ursachen, Programmen und nicht mit Institutionen. Der Umgang mit Anliegen verlangt von den Menschen, ihr Leben und die Kultur, die sie genießen, zu ändern. Es kommt die Zeit, in der das Ausmaß der Krise die Nation überwältigen wird.

Mittlerweile ist das Kostbarste, was eine Mutter ihrem kleinen Sohn geben kann, ein Vater. Wenn sie das Leben lang mit dem Vater vereint bleibt, gibt sie ihrem Sohn eine Überlebenschance. Das Kostbarste, was ein vaterloser Sohn von irgendjemandem bekommen kann, ist die Vorstellung einer Mutter – der Gottesmutter. Die Hingabe an sie wird zu ihrem göttlichen Sohn führen, ihm alle Vorteile im Kampf gegen die Kultur verschaffen und ihm helfen, der Vater zu werden, den er nie hatte.

 

 

Aus dem Englischen in „12 Million Fatherless Boys Need Urgent Rescue From Calamity“ in https://www.tfp.org/12-million-fatherless-boys-need-urgent-rescue-from-calamity/?PKG=TFPE22242

„12 Millionen vaterlose Jungens brauchen dringend Rettung aus der Katastrophe“ erschien erstmals auf Deutsch in www.r-gr.blogspot.com

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